Jedes Unternehmen speichert wichtige Daten. Ohne einen klaren Backup-Plan sind diese Daten jedoch gefährdet. In diesem Leitfaden stellen wir einfache, erprobte Methoden vor, mit denen Sie Ihre Daten schützen können – egal ob Sie ein kleines Büro oder eine große IT-Infrastruktur betreiben.
Sie erfahren, welche Backup-Typen es gibt, wie die 3-2-1-Regel funktioniert und warum regelmäßige Tests wichtig sind. Außerdem zeigen wir, wie Backup-Software (z. B. Bareos) und Automatisierung den Aufwand reduzieren.
Aktualisiert: 19. August 2025
Grundlagen zu Backups
Um Daten richtig zu sichern, muss man die verschiedenen Backup-Arten verstehen.
Backup-Typen: Full, Incremental und Differential
Die drei wichtigsten Typen sind:
- Full Backup (Voll-Backup): Kopiert alle Daten. Bietet den höchsten Schutz, braucht aber viel Zeit und Speicherplatz.
- Incremental Backup (inkrementell): Sichert nur Änderungen seit dem letzten Backup (egal ob full oder incremental). Schnell und platzsparend, aber langsamer beim Wiederherstellen
- Differential Backup (differentiell): Ähnlich wie inkrementell, aber es sichert alle Daten, die sich seit dem letzten Full Backup geändert haben. Es ist ein Mittelweg in Bezug auf Geschwindigkeit und Speicherbedarf. Für die Wiederherstellung braucht man nur das letzte Full Backup und das letzte Differential Backup.
Die meisten Unternehmen kombinieren diese Arten, z. B. einmal pro Woche ein Full Backup und täglich inkrementelle. So erhält man guten Schutz bei geringem Speicheraufwand.
On-Site vs. Off-Site Backups
Wo Sie Ihre Backups speichern, ist entscheidend. Es gibt lokale (On-Site), externe (Off-Site) oder kombinierte Lösungen
- On-Site Backups: Diese befinden sich direkt vor Ort. Sie ermöglichen schnellen Zugriff und kurze Wiederherstellungszeiten, sind aber anfällig für physische Schäden, Diebstahl oder lokale Katastrophen.
- Off-Site Backups: Diese befinden sich an einem anderen Standort, oft in der Cloud. Sie schützen vor lokalen Problemen, können aber zusätzliche Kosten verursachen und sind manchmal langsamer beim Wiederherstellen.
- Die meisten Unternehmen nutzen beides: lokal für die Geschwindigkeit, extern für mehr Sicherheit.
Bareos, eine Open Source Backup-Software, unterstützt beide Varianten und bietet flexible Möglichkeiten.
Best Practices für Backup-Strategien
Die richtige Backup-Software und Hardware auswählen
Ein gutes Backup braucht passende Werkzeuge: Software, die zum System passt. Speicher, der zur Datenmenge passt.
Die Software sollte einfach sein, mit Ihrem System funktionieren und skalierbar sein. Automatisierung spart Aufwand – Backups laufen dann automatisch nach Plan.
Bareos ist eine mögliche Lösung. Es ist quelloffen, flexibel, funktioniert mit vielen Systemen und passt sich kleinen wie großen Umgebungen an. Wichtige Speicheroptionen:
- Lokale Festplatten: Schnell und zuverlässig. Ideal für tägliche Backups und schnelle Wiederherstellung.
- Tape: Sicher und offline lagerbar. Ermöglicht Air-Gapping. Günstigster Preis pro Terabyte.
- Cloud Storage: Extern gespeichert, skalierbar und gut für Notfälle.
Alle Varianten haben Vor- und Nachteile. Eine Kombination sorgt meist für den besten Schutz. Auch der Datentyp spielt eine Rolle – große Dateien erfordern andere Strategien als Millionen kleiner Dateien.
Bareos lässt sich entsprechend anpassen und eignet sich gut für komplexe Systeme.
Automating and Scheduling Backups
Automatisierte Backups sorgen dafür, dass Ihre Daten regelmäßig geschützt sind – ganz ohne manuelles Eingreifen
- Häufigkeit: Wie oft sichert man? Das hängt davon ab, wie oft sich die Daten ändern. Tägliche Backups sind meist das Minimum
- Zeitpunkt: Planen Sie Backups außerhalb der Hauptarbeitszeiten, um die Systemleistung nicht zu beeinträchtigen.
- Aufbewahrungsdauer: Wie lange sollen die Backups gespeichert werden? Das hängt von Ihrer Speicherkapazität und gesetzlichen Anforderungen ab.
Bareos bietet umfangreiche Planungs- und Automatisierungsfunktionen sowie flexible Regeln zur Aufbewahrung (Retention).
Die 3-2-1-Strategie umsetzen
Eine bewährte Methode ist die 3-2-1-Regel:
- 3 Kopien Ihrer Daten: eine primäre und zwei Backups
- 2 unterschiedliche Speichermedien: z. B. lokale Festplatte und Cloud
- 1 Backup extern: zum Schutz vor lokalen Vorfällen
Diese Strategie sorgt für Redundanz und hohe Ausfallsicherheit. Technologien wie Tape Libraries und Roboter können für Air-Gapping sorgen und schützen zusätzlich vor Cyberangriffen.
Sicherheitsmaßnahmen zum Backup-Schutz
Air-Gapping Ihrer Backups
Air-Gapping ist eine Sicherheitsmaßnahme, bei der ein Backup physisch vom Netzwerk getrennt wird. So ist es vor Angriffen wie Ransomware geschützt. Solche Backups werden z. B. auf Bandlaufwerken oder externen Festplatten gespeichert, die dann vom System getrennt und sicher aufbewahrt werden.
Selbst wenn Ihr Netzwerk kompromittiert ist, bleibt die Offline-Kopie sicher.
Backups regelmäßig testen
Backups allein reichen nicht – sie müssen auch zuverlässig wiederherstellbar sein. Testen Sie regelmäßig mit Probe-Wiederherstellungen, ob Ihre Backups funktionieren.
Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Daten im Notfall wiederhergestellt werden können.
Wiederherstellung nach Datenverlust
Ein Disaster Recovery Plan (DRP) beschreibt, wie Ihr Unternehmen im Ernstfall reagiert. Er sollte folgende Punkte enthalten:
- Risikoanalyse: Ermitteln Sie potenzielle Bedrohungen für Ihre Daten.
- Wiederherstellungsziele: Definieren Sie Ihre Recovery Time Objective (RTO) und Recovery Point Objective (RPO). RTO ist die maximal akzeptierte Zeitspanne, um ein System nach einem Ausfall wiederherzustellen. RPO gibt an, wie viel Datenverlust – gemessen in Zeit – tolerierbar ist.
- Abläufe zur Sicherung und Wiederherstellung: Detaillierte Schritte, wie Daten aus Backups wiederhergestellt werden.
- Kommunikationsplan: Vorgehen zur internen und externen Kommunikation im Krisenfall – etwa mit Mitarbeitenden, Kunden und Partnern.
Für vollständige Systemwiederherstellungen eignet sich das Tool ReaR (Relax-and-Recover). Es lässt sich gut mit Bareos kombinieren und erlaubt die Wiederherstellung kompletter Linux-Systeme
*Bareos entwickelt derzeit auch eine Lösung für Windows Bare Metal Recovery – damit lassen sich künftig auch Windows-Systeme komplett wiederherstellen. Mehr Infos folgen bald.
Fazit
Eine durchdachte Backup-Strategie schützt Ihr Unternehmen. Verstehen Sie die Arten von Backups, wählen Sie die richtige Technik und automatisieren Sie Ihre Abläufe. Testen Sie regelmäßig. Bareos hilft Ihnen dabei – offen, flexibel und zuverlässig.
Sie brauchen Unterstützung bei der Planung Ihrer Backup-Lösung?
Kontaktieren Sie uns – wir helfen gerne weiter.