Bareos 22 veröffentlicht

Wir haben gerade ein neues Major Release unserer Open-Source-Backup-Lösung veröffentlicht. Bareos 22 enthält unter anderem ein verbessertes VMware-Plugin, erhebliche Performance-Steigerungen und eine technische Vorschau auf die neue Funktion Checkpoints.

Bareos 22 enthält über 83.800 Zeilen neuen Code, über 47.100 Zeilen haben die Entwickler gelöscht und mehr als 1.900 Dateien geändert. In dem Zusammenhang hat das Team den Code weiter modernisiert, bestehende Plugins verbessert und die I/O-Leistung von Python-Plugins für den Bareos File Daemon gesteigert. Auch eine erste Fassung eines ganz neuen Features ist dabei: Backup-Checkpoints ermöglichen die Wiederherstellung von Dateien aus noch nicht abgeschlossenen Jobs. Dieser Artikel stellt Bareos 22 und die Neuerungen vor.

Bareos 22 veröffentlicht

Verbessertes VMware-Plugin

Das VMware-Plugin erstellt seit Bareos 15.2 vollständige und inkrementelle Backups. In früheren Versionen konnte es nur bestehende virtuelle Maschinen (VM) wiederherstellen. Ab Bareos 22 ist möglich, auch neue VMs aus den Sicherungen zu erzeugen. Administratoren können dazu Zielordner, Rechner, Cluster und Datenspeicher frei wählen. Um Konflikte mit anderen VMs zu vermeiden, können VMware-UUID und -MAC-Adresse neu erzeugt werden. Darüber hinaus ist eine Rücksicherung jetzt auch über das Bareos-WebUI möglich.

Die Entwickler haben das VDDK (Virtual Disk Development Kit) auf die aktuelle Version 8.0.0 angehoben. Das Plugin unterstützt damit vSphere 8 und die beiden Vorgänger vSphere 6.7 and 7.

Gesteigerte I/O-Leistung von Python-Plugins

Python-Plugins für den Bareos File Daemon (FD) können Lese- und Schreiboperationen nun direkt vom Bareos-Kern ausführen lassen. Sie müssen für diese Funktionen nicht länger den Umweg über den Python-Code nehmen. Das ist zwar nicht für jedes Plugin möglich beziehungsweise sinnvoll; entsprechend angepasste Plugins können aber ihre Performance verdoppeln. Ein Backup über ein Python-Plugin ist damit nun genauso schnell wie eine Sicherung direkt über den File Daemon.

Optimierte Ceph-Unterstützung

Zum Sichern von Ceph-Speichern steht zukünftig ausschließlich das Droplet Storage Backend zur Verfügung. Es sichert Ceph-Ziele über S3 und garantiert damit eine optimale Performance (siehe auch die Bareos-Dokumentation). Ist Ceph die Quelle, wird diese ins Dateisystem eingehängt. Anschließend kümmert sich der Standard-File-Daemon um die Sicherung.

Das veraltete RADOS/Ceph-Backend und das Cephfs-Plugin haben die Entwickler entfernt. Die Pakete bareos-storage-ceph und bareos-filedaemon-ceph-plugin müssen manuell deinstalliert werden.

Neue Pakete und Features

Bareos 22 fasst mehrere RHEL-Plattformen zusammen und stellt dafür nun ein einziges Paket bereit. Die Entwickler haben außerdem Ubuntu 22.04, Fedora 36 und 37, RHEL-9-Ableger (Rocky Linux, AlmaLinux, Oracle Linux, CentOS Stream) und openSUSE/SLES 15.4 in die Liste der unterstützten Distributionen aufgenommen.

Pakete für kompatible Plattformen (RHEL-Ableger, openSUSE/SLES, Debian/Univention Corporate Server) werden nur noch einmal gebaut. Die automatisierten Tests gegen alle Plattformen bleiben bestehen. Die Zahl der Download-Verzeichnisse der Repositorys verringert sich damit. Bareos stellt die Community-Version außerdem auf ein Rolling-Release-Schema um.

Den Bareos-Code haben die Entwickler weiter modernisiert. Sie haben ihn so überarbeitet, dass er dem C⁠+⁠+⁠20-Standard entspricht. Da es noch keine passenden C⁠+⁠+⁠20-Compiler für alle Plattformen gibt, wird der Code weiterhin mit C⁠+⁠+⁠17-Optionen kompiliert.

Als Tech Preview haben die Entwickler eine erste Version der sogenannten Backup-Checkpoints eingeführt. Das Feature ermöglicht die Wiederherstellung von unvollständigen Backup-Jobs. Ab Bareos 22 ist es möglich, bereits gesicherte Dateien aus Backup-Jobs wiederherzustellen, die noch nicht erfolgreich abgeschlossen wurden. Zukünftige Versionen sollen in der Lage sein, fehlgeschlagene oder unvollständige Aufträge wieder aufzunehmen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressemitteilung. Pakete und Release Notes stehen ab sofort auf unseren Downloadservern bereit.

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